Auf dem Stellplatz oberhalb von Errentera haben wir ein schöne ruhige Nacht verbracht. Nach dem Frühstück haben wir uns spontan entschieden weiter ins Landesinnere zu fahren und den Naturpark Las Bardenas Reales de Navarra zu besuchen.
Die Landschaften von Navarra sind grün und abwechslungsreich. Eine Wüste erwartet man hier eigentlich nicht. Doch die gibt es!
Die Bardenas Reales sind ein Naturschutzgebiet und, wie spätestens an der Informationsstelle mit dem freundlichen Personal an der Finca Los Aguilares zu erfahren ist, teilweise auch eine militärische Schutzzone. Mittendrin liegt ein Schießplatz der spanischen Armee, dessen Betreten natürlich strengstens verboten ist, und die zugelassene Route für Autos macht einen weiten Kreis darum.
Die einzigartige Landschaft ist als Naturpark geschützt und seit dem Jahr 2000 UNESCO-Biosphärenreservat.
Skurrile Felsformationen und tief eingeschnittene Barrancos prägen das Bild der Bardenas Reales. Geformt aus ockerfarbenem Lehm, der von härteren Gesteinsschichten durchsetzt ist entstanden bizarre Gebilde. Die weicheren Lehmschichten werden von der Erosion fortgespült, während die harten Gesteine ausdauern. Irgendwann bröckeln diese weg, wenn die lehmigen Schichten unter ihnen abgetragen sind. Entstanden ist diese Landschaft aus einem urzeitlichen Meer, das die Sedimente hinterließ, als es ins Mittelmeer abfloss.
Der Höhepunkt der Rundfahrt liegt auf dem letzten Teil der Strecke. Castildetierra ist das Wahrzeichen der Bardenas Reales. Ein heller Kegel, auf dessen Spitze, wie ein Deckel auf einer Felsplatte liegt. Ein malerisches Bild und gleichzeitige ein gutes Objekt, um die Entstehung der Bardenas zu verstehen.
Die Felsplatte schützt wie ein Regenschirm das weiche Sedimentgestein vor dem Regen. Wasser und Wind sind die Modellbauer diese Landschaft. Das Sedimentgestein als Basis dieses Prozesses wurde vor Millionen von Jahren von den Bächen und Flüssen aus den Pyrenäen hier abgelagert, weil es noch keinen Abfluss zum Meer gab. Erst viel später gelang dem Fluss Ebro der Durchbruch zum Mittelmeer.
Wir haben hier einen sehr schönen entspannten Tag verbracht und das Gebiet mit dem Auto und zu Fuß erkundet. Für die Nacht haben wir uns nun einen Platz in Pamplona gesucht und werden morgen mal die Stadt erkunden.
Guten Nacht