Unser Weg zur Algarve

Es ist noch immer ziemlich bewölkt und regnet teilweise heftig. Außerdem ist nun auch Wind dazu gekommen. Aber wir haben Temperaturen bis 22 Grad, und haben unsere Sommerklamotten rausgeholt.

Unser Weg führt uns heute an der Westküste bis zur Algarve. Das Navi sagt für die Strecke knapp 2,5h Stunden vorraus. Aber da wir ständig anhalten, brauchen wir deutlich länger.

Einer der Orte an dem wir halten ist Azenha do Mar. Hier schaut man von den Klippen aufs Meer.

Der Ort hat ein Cafe und ein Restaurant. Wir haben uns entschieden hier heute zum Mittagessen einzukehren und ganz frischen Fisch und Meeresfrüchte zu essen. Leider sagte man uns nicht, dass die Portionen auch für Zwei reichen. So war es leider zu viel, aber sehr lecker.

Seeteufelnudeln mit Garnelen und Muscheln
Bohneneintopf mit Garnelen und Muscheln

Aber was wir unbedingt an der Algarve noch essen wollen ist Cataplana. Dieser Fischeintopf ist mir in Erinnerung geblieben als ich vor ca. 30 Jahren schon mal hier war.

Auf dem Weg kommen wir immer wieder an den Orten vorbei, an denen es in diesem Jahr heftig gebrannt hat. Erschreckend wie nah die Flammen dabei offensichtlich den Wohnhäusern gekommen sind. Aber auch interessant, wie schnell sich die Natur wieder erholt.

Außerdem kommen wir an Hainen vorbei, wo die Bäume am Stamm keine Rinde mehr haben. Hier haben wir uns gefragt, warum das so ist.

Bei diesen Bäumen handelt es sich um Korkeichen. Nach der Pflanzung benötigt der Baum mindestens 30 Jahre bis er zum ersten Mal geschält werden kann. Pro Jahr wächst die Baumrinde um einen oder eineinhalb Millimeter. Nach zehn Jahren werden die Korkeichen dann geschält. Dabei wird sehr vorsichtig gearbeitet. Denn, wird die Rinde verletzt, wächst kein Kork mehr nach. Nach der ersten Schälung wird der Baum alle 10 Jahre geerntet. Die Korkbauern achten beim Schälen der Bäume darauf, nie mehr als maximal ein Drittel des Baumes abzuernten. Mehr würde der Baum nicht verkraften. Pro ausgewachsener Korkeiche kann mit einem Ertrag von ca. 100 – 150 kg gerechnet werden.

Am Nachmittag sind wir in Salema angekommen, wo wir heute auch die Nacht verbringen. Morgen geht es weiter, das Regengebiet soll dann eigentlich durch sein.

Nazaré, Lischboa & Évora

Die Nacht haben wir auf einem Camperparkplatz bei Nazaré am Praia do Northe, dem Strand mit den größten Wellen und ein Traum für jeden Surfer verbracht. Nur leider sind da im Moment keine Wellen.

Praia do Northe

Wettertechnisch war heute wieder alles dabei, Sonnen, Nebel und viel Regen, aber bei 20 Grad.

Als erstes führte es uns heute in einen Vorort von Lischboa (Lissabon), um in einem schwedischen Geschäft ein Weihnachtsgeschenk zu kaufen… Ja, diese Geschäfte gibt es auch in Deutschland, das Produkt allerdings nicht mehr…

Für uns gab es einen Kaffee und Pasteis de Nata
Blick auf Lissabon

Der Weg aus Lissabon führt uns über die Vasco-da-Gama-Brücke. Eine 17 km lange Stahlseilbrücke über den Tejo.

Blick in den Rückspiegel nach Lissabon

Unser eigentliches Ziel heute ist Évora. Das historische Zentrum gehört seit 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Stadt hat 30 Klöster und Kirchen. Uns interessiert aber eine ganz Spezielle. Die Capela dos Ossos – die Knochenkapelle.

Hier kommt die Triggerwarnung für Frau L. aus Hinterhausen…

Am Haupteingang steht folgender Spruch: „ Wir, die Knochen, die hier liegen, warten auf eure.“ Die Knochenkapelle ist faszinierend und erschaudert zugleich, denn die gesamten Wände, Pfeiler und Teile der Decke sind mit menschlichen Knochen verziert.

Diese kleine Kapelle gehörte einst zu einem Franziskanerkloster und ist mit den Knochen von mehr als 5000 Skeletten ausgekleidet. Diese menschlichen Überreste wurden im 16. Jahrhundert von den fünf Friedhöfen der Stadt exhumiert.

In der Kapelle befinden sich also Abertausende Knochen. Viele von ihnen wurden respektvoll in jede mögliche Nische gestapelt, andere wurden dazu verwendet, faszinierende Schmuckelemente für das Deckengewölbe und die Säulen zu formen.

Fresken mit Todesmotiven an der Gewölbedecke unterstreichen die makabre Atmosphäre der Capela dos Ossos. Und neben dem Altar befindet sich eine mumifizierte Frau mit einem kleinen Kind.

Gang zur Capela dos Ossos

Direkt neben der Capela dos Ossos befindet sich das Kloster und die Kirche zum heiligen Franziskus.

Igreja e Mosteiro de São Francisco
Blick über Évora
Platz Praça do Giraldo mit der Kirche Igreja de Santo Antão

Auf unserem Weg durch die Stadt kamen wir an einem Laden von Comur vorbei. Das ist eine Firma aus Lissabon, die Fisch und Meeresfrüchte in Dosen herstellt. Diese sind bunt verzierte und kosten teilweise bis 22€ das Stück. Diese Fischdosen gelten quasi als Nationalgut hier in Portugal.

Während unseres Stadtbummels fing es so heftig an zu gießen, dass wir uns in ein Kaffee retten mussten.

Triggerwarnung Nummer 2 für Frau L. aus Hinterhausen.

Der Lieblingsnachbar beim Genuss von Pasteis de Nata und Queijadas

Morgen geht es weiter Richtung Algarve.