Nazaré

Nach unserem Frühstück verlassen wir das heute regnerische und nebelige Porto.

Manuelle winkt uns noch zum Abschied.

Heute wollten wir nach Nazaré. Von Porto aus sind es ca. 1 1/2 Stunden über die Autobahn. Aber wir haben uns für die längere und schönere Strecke, über die Landstraße entschieden. Deshalb brauchten wir auch ca. 4 Stunden.

In Nazaré hatten wir bei unserer Ankunft noch schönes Wetter, aber später zog ein Regengebiet vorbei.

Von unserem Stellplatz aus, sind wir zum Leuchtturm Farol de Nazare gelaufen. Von hier hat man einen tollen Blick über den Strand und das Meer.

Im Augenblick sind die Wellen und das Surfen die große Attraktion dieser Stadt dank des „Canhão da Nazaré“ (Kanone), einem geomorphologischen Unterwasserphänomen, durch das sich gigantische und perfekte Wellen bilden können. Es handelt sich um die größte Unterwasserschlucht Europas, 170 Kilometer entlang der Küste, die bis in 5000 Meter Tiefe herabreicht. 

Der Surfer Garrett McNamara aus Hawaii machte das Phänomen in der Welt bekannt, als er 2011 die mit etwa 30 Metern größte Welle der Welt auf sandigem Untergrund am Nordstrand machte, den Preis Billabong XXL Global BigWave Awards gewann und einen Rekord des Guiness Book schlug. Ähnlich wie er besuchen Surfer aus aller Welt jedes Jahr Nazaré, um sich ins Meer zu wagen.

Am Aussichtspunkt Miradouro do Suberco hat man einen tollen Blick auf Nazaré und den Strand.

Von hier oben kann man in den Ort nach unten laufen oder mit der Standseilbahn fahren. Als wir letztes Jahr hier waren, wurde diese gerade komplett saniert.

Der moderne Teil Nazarés entstand in einer in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einsetzenden starken baulichen Entwicklung, die bereits im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt mit der Verbindung von Nazaré-Strand mit Sítio durch eine Bergbahn, dem Ascensor de Nazaré, fand. Seitdem überwindet die Bahn auf einer 318 Meter langen Strecke mit einer Steigung von 42 % den zwischen den beiden Ortsteilen bestehenden Höhenunterschied von 110 Metern. Die Bahn wurde von Raoul Mesnier du Ponsar konstruiert, der auch den Elevador de Santa Justa von 1902 in Lissabon geplant hat. Der Aufzug von Nazaré, wie die Portugiesen die Bahn nennen, wurde am 28. Juli 1889 eingeweiht und verbindet seitdem mit einer fünfjährigen Unterbrechung zwischen 1963 und 1968 die durch eine Steilwand getrennten Ortsteile. Im Jahre 1963 hatte es den einzigen Unfall mit zwei Toten und einer größeren Anzahl von Verletzten gegeben, wobei eine der beiden Kabinen zerstört wurde. Die Verbindung zwischen Nazaré-Strand und Sítio diente in den ersten Jahrzehnten vor allem der Beförderung der Wallfahrer zum Heiligtum Unserer Lieben Frau von Nazareth, während später dann die Verbindung auch zunehmend Bedeutung für die medizinische Versorgung der Bevölkerung erlangte, nachdem die Confraria de Nossa Senhora da Nazaré (Bruderschaft Unserer Frau von Nazareth) (bzw. deren Rechtsvorgänger die Real Casa da Nossa Senhora da Nazaré, Königliches Haus Unserer Frau von Nazaré), der bis heute die Verwaltung der Einrichtungen des Heiligtums obliegt, dort ab 1878 ein Hospital betrieb. In heutiger Zeit ist Sitio auch mit dem Auto über einen etwa fünf Kilometer langen Umweg vom Strand aus zu erreichen.

Blick von unten Richtung Standseilbahn

Da die Restaurants erst gegen 19 Uhr öffnen, haben wir uns einen entspannten Drink am Strand gegönnt. Da hier eine Stunde Zeitverschiebung zu Deutschland ist, wird es 18 Uhr schon dunkel.

Im Restaurant Taberna d‘ Adelia gab es neben einer kleinen Vorspeise, eine frische Auster für mich und eine leckere Meeresfrüchte Cataplana.

In Portugal wird schon überall fleißig die Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt.

Gute Nacht

Porto nicht Bordeaux…

Nach einer Nacht mit Meeresrauschen, machen wir uns auf den Weg nach Porto.

Jennifer parkt heute auf einem Stellplatz mitten in Porto und nur ca.30 Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt.

Unsere Tour durch Porto führt uns als erstes über die Brücke Dom Luís I. Sie liegt im Herzen von Porto und überspannt als eine der insgesamt sechs Brücken der Stadt. Sie verbindet damit das geschäftige Altstadtviertel Ribeira mit der Stadtgemeinde Vila Nova de Gaia, die vor allem für ihre vielen Portwein-Destillerien bekannt ist.

Von der Brücke aus eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf die Schönheit von Porto: den Fluss Douro mit seinen farbenfrohen Booten, die mehrstöckigen Ebenen der Altstadt und die traditionellen Portweinlager Portos.

Die Brücke ist insgesamt 385 Meter lang und wiegt über 3.000 Tonnen. Architektonisch ist vor allem die Bauweise der beiden Ebenen zu erwähnen: der untere Teil, auf dem Autos, Busse, Motorräder und Fahrräder zirkulieren, hängt komplett an der Eisenbahnbrücke.

Bereits bei ihrem Bau im Jahr 1886 war die Brücke ein ganz besonderes Bauwerk. Zu der damaligen Zeit konnte der Douro Fluss nur per Boot überquert werden. Mit der neuen Brücke eröffnete sich ein ganz neues Kapitel für die Stadt und die wirtschaftliche Entwicklung nahm ihren Lauf.

Das Design der Brücke stammt vom deutschen Architekten Téophile Seyrig. Obwohl dieser Name nur wenigen geläufig sein wird, ist der Name seines Lehrers und Inspirators dafür vielen ein Begriff: Alexandre Gustave Eiffel.

Das Brückenprojekt war zu Beginn auch tatsächlich als Projekt von Eiffel geplant. Als es bei der Planung jedoch zu Differenzen kam – es gab Unstimmigkeiten beim Design der Brücke – stieg Eiffel aus dem Projekt aus. Seiner Vorstellung nach sollte das Bauwerk nämlich nur eine einzige Ebene aufweisen und vom Design her sehr minimalistisch konstruiert werden. Die zu der damaligen Zeit stark wachsende Metropole Porto brauchte jedoch dringend eine starke Verbindungsader zwischen Nord- und Südufer.

Namensgeber für die Brücke war der portugiesische König Ludwig I. Es wurde natürlich ihm die Ehre zuteil, das beeindruckende Konstrukt einzuweihen. Interessantes Detail am Rande: Er tat dies aber anscheinend aus der Ferne. Zu seinen Lebzeiten besuchte er kein einziges Mal die Brücke.

Heute fungiert die Brücke Dom Luís I nicht nur als eine der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt Porto, sondern wird auch gerne in den Mittelpunkt zahlreicher Events gestellt. Nicht zuletzt wurde eine Seilbahn gebaut, mit der man in wenigen Minuten das Portwein-Viertel Vila Nova de Gaia erreichen kann. Danach ist es nur mehr ein kurzer Fußmarsch bis man das oberste Level der Brücke erreicht.

Mutige Portugieser springen im Sommer an einem Bungee-Seil befestigt von der Brücke und jene, die sich gerne kulinarisch verwöhnen lassen, nutzen sie als Kulisse um am Ufer des Douro Flusses diversen Events beizuwohnen.

Der São Bento ist Bahnhof und Kunstwerk zugleich. 20.000 Azulejos, bunt gestaltete Keramikkacheln, zieren die Vorhalle des 1916 eröffneten Bahnhofsgebäudes. In den Bildern des Malers Jorge Colaço können Sie in die Geschichte der Stadt Porto eintauchen.


 Igreja de Santo Ildefonso

Die Kirche von Santo Ildefonso wurde zwischen den Jahren 1709 bis 1739 erbaut und verfügt über eine schöne Fassade, geschmückt mit Fließen von Jorge Colaço, welche Momente des Lebens von dem Heiligen Ildefonso und Allegorien der Eucharistie zeigen. Im Inneren der Kirche befindet sich ein Altarbild mit barocken und Rokoko Schnitzereien aus der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, von Nicolau Nasoni. Diese Kirche befindet sich neben dem ehemaligen Kino „Batalha“, ein Art Déco Gebäude von dem Architekten Artur Trindade, welches im Jahr 1947 fertiggestellt wurde und als Monument des Öffentlichen Interesse bezeichnet wurde.

Die Kirche ist absolut einen Besuch wert, befindet sich nur leider auf einem steilen Hügel.

Die Kirche „Santo António dos Congregados“ befindet sich direkt am Ausgang von der U-Bahn-Station und der Eisenbahn-Station von São Bento. Diese Kirche wurde im siebzehnten Jahrhundert erbaut, welche die Vorgänger Kapelle ersetzte. Der Bau fand im Jahr 1662 statt und hatte die Absicht, den Sitz der Bruderschaft „Confraria de Santo António“ von Lissabon, zu beherbergen. Sie verfügt über eine Fassade im barocken Stil, wo sich eine Nische mit dem Bild von Santo António befindet. Die Kachelns, welche sich im Außenbereich befinden und die Wandmalereien die sich im Innenbereich befinden, präsentieren das Leben von dem heiligen Santo António und sind Zeugnisse der Verehrung des Schutzheiligen von Lissabon. 

Igreja de Santo
António dos Congregados

Diese Läden mit den bunten Sardinendosen findet man überall in Portugal. So eine Dose kostet gerne mal 20€.


 Igreja dos Clérigos

Die Barockkirche verfügt über ein einzigartiges ovales Kirchenschiff, das der berühmte italienische Architekt Nicolau Nasoni entwarf. Der Eintritt kostet hier 10€. Uns war aber die Schlange zu lang.

Die meisten Besucher fühlen sich jedoch von benachbarten Torre dos Clérigos angezogen. Der Turm ist mit 75 m Höhe das höchste Bauwerk der Altstadt. Steigen Sie die 240 Stufen empor und belohnen Sie sich mit eine der besten Aussichten über Porto.

Igreja do Carmo & Igreja dos Carmelitas

Die Igreja do Carmo ist berühmt für ihre wunderschönen, in weiß und blau gehaltenen Fliesenmalereien, die die gesamt Ostseite bedecken. Verwendet wurden dafür traditionelle Azulejo-Fliesen.

Igreja do Carmo & Igreja dos Carmelitas

Ein altes Gesetz regelte, dass zwei Kirchen sich nicht eine Mauer teilen dürfen. Daher befindet sich zwischen beiden Kirchen das schmalste Gebäude Portugals.

In Porto gibt es viele Möglichkeiten die Stadt zu besichtigen, wir haben uns für zwei entschieden – zu Fuss und mit der Paragem Carro Elétrico 18.

Eine der schönsten touristischen Aktivitäten von Porto ist eine Fahrt mit einer der historischen Straßenbahnen (Eléctrico auf Portugiesisch).

Diese reizenden Straßenbahnen stammen noch aus einer vergangenen Ära, als Fahrzeuge mit Charakter gebaut wurden, und haben poliertes Holzinterieur, Steuerhebel und Knöpfe aus Messing und eine Klingel, um die Tram zu stoppen.

Nach der Fahrt mit der historischen Straßenbahn haben wir uns einen kleinen Snack gegönnt.


Pastéis de Bacalhau

Pastéis de Bacalhau sind frittierte Kroketten aus Kartoffeln, Bacalhau und Käse.

Zu unseren Pastéis de Bacalhau gab es ein Glas Portwein.

… die Wirkung hat sich bei Lori gleich gezeigt…

In Porto geht es immer wieder Bergauf und Bergab sowie Treppen rauf oder Treppen runter.

Die Straßenbahn Nr. 1, diese ist immer extrem voll, da sie an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeifährt.

Endlich unten angekommen, haben wir noch ein typisches Gericht von Porto zum Abendbrot probiert.

Ein Francesinha ist ein Sandwich mit einem Steak und verschiedenen (Grill-)wurstsorten dazwischen und übergossen mit geschmolzenem Käse und einer speziellen würzigen Sauce.

… dazu noch ein schönes Glas Portwein.

Morgen gehts wieder raus aus der Stadt und weg von den vielen Menschen.

Für heute sagen wir Gute Nacht.